Donnerstag, 2. Februar 2012

Währungsrisiko bei US-Aktien

Als der Euro im vergangenen Jahr zeitweise auf 1,48 Dollar stieg, schrieb Christian Kirchner in der Financial Times Deutschland, es sei an der Zeit, US-Aktien zu kaufen. Was folgte, gab ihm recht: der Euro ist gefallen – und US-Aktien sind gestiegen. Fällt der Euro von 1,48 auf 1,30 Dollar, sind das 12 Prozent Unterschied. Angenommen, man hätte McDonalds für 77 Dollar gekauft bei einem Wechselkurs von 1,48 – und man verkaufte heute für 98,60 Dollar. Das wären nicht nur 22 Prozent Kursgewinn in Dollars, sondern weitere 12 Prozent Wechselkursgewinn.  

Meiner Meinung nach wird es immer Phasen geben, wo der Euro stärker ist und andere Phasen, wo der Dollar stärker ist. Ich vermute mal, der Euro wird in den nächsten Jahren stets zwischen 1 Dollar und 1,60 pendeln. Im ersten Fall wäre der Euro extrem unterbewertet, im zweiten extrem überbewertet. Den derzeitigen Kurs um die 1,30 Dollar halte ich für einen fairen Mittelwert.

Fazit: Wer bei einem überbewerteten Euro US-Aktien kauft, hat eine Sicherheitsmarge und die Chance, nicht nur Kursgewinne, sondern auch Währungsgewinne zu machen. Das ist die positive Seite des sogenannten „Währungsrisikos“. Die negative: Kursverluste, die durch Währungsverluste verstärkt werden können. Ja, ich weiss, man kann sich gegen das Währungsrisiko versichern. Nur ärgerlich, wenn die Versicherung einen dann die Zusatzrendite kostet. 


Und so wie es derzeit in der Eurozone aussieht, hat wohl jeder ein Währungsrisiko – auch der Anleger, der nur in deutsche Firmen investiert.

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